Hausgeistlicher
Pfarrer Franz Scharfenberg
Dorfstr. 15 b
01728 Bannewitz OT Goppeln
0151 141 23732
pfarrer.franz@gmx.de
pfarrer.franzscharfenberg@gmail.com
Unser Hausgeistlicher stellt sich vor:
Geboren wurde ich 1952 in Dresden ausgerechnet im St. Annaheim, wo damals die Nazarethschwestern vom Hl. Franziskus arbeiteten. Anschließend war ich sogar noch 2 Jahre bei ihnen im Kinderheim oben in Goppeln. Meine Mutter machte in dieser Zeit eine Berufsausbildung zur Krankenschwester. Nach zwei Jahren war sie fertig und nahm mich wieder zu sich. Inzwischen war mein Bruder geboren worden. Unsere Mutter entschied sich, uns alleine groß zu ziehen. Die ersten Jahre konnte sie zu Hause bleiben, dann ging sie arbeiten. Wir erfuhren viel Hilfe von der Nachbarschaft aber vor allem von der Herz-Jesu Gemeinde in Dresden, wo wir wohnten.
Von Kind an habe ich die Kirche erlebt als einen Ort, wo ich angenommen und akzeptiert war, wo es eine Freude war, hinzugehen und mitzumachen, wo man Dinge lernte, die es in der Schule nicht gab. Die Geistlichen weckten in mir das Interesse für Glaubensfragen, und mein Pfarrer verstand es, Geschichten aus der Bibel spannend rüberzubringen. Diese gute Grunderfahrung hat sicher zu meiner Lebensentscheidung beigetragen, Priester zu werden. Theologie ist ein weites Feld. Zwar sind die philosophisch-dogmatischen Fächer sehr interessant, aber mich zog es mehr zu den biblischen hin. Da war es für mich ein Glücksfall, dass mich Professor Reindl nach Erfurt holte, wo ich noch einmal ausgiebig Biblisches studieren konnte und zum Lizentiaten der Theologie abschloss. Später gewährte mir der Bischof ein Sabbatikum, das ich in Israel verbringen konnte.
In den ersten Jahren als Priester suchte ich nach einer geistlichen Orientierung. Natürlich tut man viele geistliche Dinge in einer Gemeinde, aber das ist sozusagen ein „Service“, den ich liefern muss. Irgendwo muss ich die „Ware“ beziehen. Bei uns gilt: ich kann nur weitergeben, was ich selber lebe. Bei der Suche nach meiner Spiritualität begegnete ich Reinhard Körner, der damals den Karmel aufbaute. Da hat es „Zoom“ gemacht und ich wusste, hier gehörst du hin, nicht in den Ersten Orden aber in den Dritten, wie man ihn früher nannte, jetzt: Teresianische Karmelgemeinschaft. Der Karmel hat seine geistlichen Wurzeln im ersten Testament in der Gestalt des Propheten Elija. In der Neuzeit haben Johannes vom Kreuz und Teresa von Avila den Orden reformiert und das Grundanliegen, die Freundschaft mit Jesus, das natürliche, angenehme Verweilen in seiner Gegenwart, wieder neu zur Geltung gebracht. Die Spiritualität ist das eine. Dazu kommt die Gemeinschaft, wo wir uns menschlich begleiten und einander beistehen. Ich wollte nicht ohne diesen Halt in der Welt als Priester wirken. Aus diesem Geist habe ich gearbeitet: Die Menschen mit Jesus in Verbindung zu bringen, und sie dann alleine mit ihm weitergehen zu lassen. Er ist der Meister und Lehrer, der seine Pappenheimer am besten kennt und führen kann. Das heißt, dass ich eher begleitend arbeite, mit- und nachgehend.
Dass ich „wieder“ in Goppeln bin, liegt nicht an der Verbindung aus Kindertagen. Ich musste schlicht näher bei meiner Mutter sein, deren Betreuer ich bin. Da fügte es sich gut, dass in Goppeln ein Nachfolger für den Hausgeistlichen gesucht wurde und zeitgleich die Stelle für den katholischen Polizeiseelsorger offen war. Die Polizeiseelsorge in Leipzig behalte ich bei.
Meine Eltern haben mir eine musikalische Begabung in die Wiege gelegt. Ich konnte als Kind Klavier und Cello lernen, später nahm ich noch ein paar Jahre Orgelunterricht. All das konnte ich bislang auf vielfältige Weise in der Seelsorge einbringen.
Von Kind an habe ich auch ausgeprägte naturwissenschaftliche Interessen verfolgt und wollte sogar alternativ so einen Beruf ergreifen. Ich hatte schon die Zulassung zum Studium in Tharandt an der Forstakademie in der Hand, um Forstingenieur zu studieren. Ich entschied mich dann aber doch anders und gab diesen Platz wieder zurück. Ich beschäftige mich auch heute noch gerne mit naturwissenschaftlichen Fragen. In der Natur zu sein zu Fuß oder zu Rad ist für mich ein geistliches Erleben und gehört zu meiner Spiritualität. Ich habe schon als Student versucht, Wege, die ich nicht unbedingt mit dem Auto fahren musste, mit dem Rad zu fahren.
Bislang hat mich der Herr gesund und munter erhalten und vor langen und schweren Krankheiten bewahrt. Ich hoffe, dass es so bleibt und ich noch lange Zeit im Weinberg des Herrn wirken kann.