8. Mai 2015 – Freundeskreistreffen zum 70. Todestag unserer Gründerin Mutter Augustina Schumacher

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Unser großer Dank gilt dem Vorsitzenden Herrn Dr. Hertzsch für seinen großen Einsatz für den Freundeskreis

Der Termin des Freundeskreistreffens war in diesem Jahr bewusst auf den 8. und 9. Mai gelegt worden. Denn für die Nazarethschwestern ist der 8. Mai ein ganz besonderer Tag, weil Mutter Augustina Schuhmacher, die Gründerin der Kongregation, am 8. Mai 1945, also vor genau 70 Jahren durch die Schüsse eines in das Kloster eingedrungenen sowjetischen Soldaten getötet wurde.

Das Treffen begann mit einer feierlichen Vesper. Danach zogen die Schwestern und die Freundeskreismitglieder in den Klostergarten zum Grab von Mutter Augustina. Dieser bewegende Auftakt prägte das gesamte Jahrestreffen. Wir alle fühlten uns zusammengeführt durch Mutter Augustina, die an diesem Tag und an diesem Ort ihr Leben für ihre Mitschwestern gegeben hat.

Die Begrüßungsworte von Mutter Generaloberin Daniela und Herrn Dr. Hertzsch im Festsaal mündeten in lebhafte Gespräche und Begegnungen, denen man die besondere Wiedersehensfreude anmerken konnte, da 14 Freunde aus Koblenz, dem Geburtsort der Mutter Gründerin, angereist waren. Auch die anderen „weitgereisten“ Mitglieder aus den Niederlanden, aus Hamburg und dem Freigericht wurden herzlich begrüßt.

Der Haupttag des Jahrestreffens, der 9. Mai, fiel mit der Weihe der neuen Probsteikirche in Leipzig zusammen. Herr Pfarrer Dr. Dittrich, der in Vertretung von Alt-Bischof Joachim Reinelt mit uns den Festgottesdienst feierte, ging in seiner Predigt besonders auf den Wahlspruch von Mutter Augustina Schumacher ein: „Wille Gottes über alles“ und er fragte, wie man den Willen Gottes erkennen könne. Auch Mutter Augustina habe eine Entwicklung durchgemacht, bis sie sicher war, das Rechte gefunden zu haben. Vorher – so Dr. Dittrich – sei ihr Leben ein Zickzackkurs mit mehreren Stationen gewesen, ehe der zündende Funke ihr den Weg in die Diaspora wies. Auch in Dresden zeigte sich erst nach und nach, was mit wachsender Freude zu ihrer endgültigen Berufung wurde: die Arbeit in der Familienpflege unter dem Patronat der heiligen Familie von Nazareth. Allerdings verband sie den sozialen Einsatz immer mit dem Gebet und der Kultur des inneren Lebens.

Dr. Dittrich deutete den Begriff Diaspora: es komme auf den Einzelnen an. Jeder Christ solle eine persönliche Ausstrahlung haben und Menschen mit Gott bekannt machen. Trotzdem soll er nicht Einzelkämpfer sein, sondern seinen Glauben – wie Mutter Augustina – in enger Gemeinschaft mit der Kirche leben und bekennen.
Der Gottesdienst erhielt eine besondere Note durch den Gesang einer Gruppe von Kapellknaben. Den Organistendienst hatte Domkapellmeister Konrad Wagner übernommen.

Geistlich gestärkt, konnte man zum offiziellen Teil der Jahresversammlung übergehen. Zunächst gab der Vorsitzende Dr. Hertzsch einen interessanten Erfolgsbericht über die Arbeit des zurückliegenden Jahres. Es folgten die Berichte von Herrn Bauer (Schatzmeister) und von Herrn van Brederode (Kassenprüfer) sowie die Entlastung des Vorstandes durch die Mitglieder. Abschließend konnten Mitglieder des ehrenamtlichen Pflegeheim-Besuchsdienstes über ihre Arbeit berichten, was von allen Anwesenden mit anerkennendem Beifall aufgenommen wurde.

Beim Mittagessen durften wir eine frohe Tischgemeinschaft erleben. Am Nachmittag beschenkten uns die Nazarethschwestern mit einer sehr beeindruckenden Präsentation über die Lebensstationen und die Spiritualität ihrer Gründerin. Anschließend war reichlich Zeit für einen Spaziergang durch den Klostergarten. Von der Pergola aus bot sich ein beeindruckendes Naturschauspiel, als dunkle Wolken, die sich dann als Hagelschauer entluden, über das frische Grün der Bäume und das blasse Lila der Fliederbüsche zogen.

Aus dem kräftigen Gesang bei der Vesper konnte man auf die Dankbarkeit der Gäste schließen, wieder in Goppeln sein zu dürfen. Herr Müller, Organist aus Koblenz, brachte diese Freude auch im Orgelspiel zum Ausdruck.

Ein Bericht von Herrn Kausträter über die Kirche Maria dell´ Anima in Rom und ein dazu gehörender Film rundeten das Abendprogramm ab. Mit lebhaften Gesprächen und schließlich mit frohem Gesang klang der wunderbare Tag aus.

Wir danken den Nazarethschwestern für ihre Gastfreundschaft und für ihre Einladung, den 70. Todestag ihrer Gründerin mit ihnen zusammen in Goppeln begehen zu dürfen.

Bericht von Frau Eva Nees

Fotos vom Freundeskreistreffen

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