Das auf einen Tag komprimierte Freundeskreistreffen in Goppeln wurde wieder zu einem Anlass, dankbar zu sein: dankbar für die geistliche Gemeinschaft beim Gottesdienst mit Herrn Pfr. Franz Scharfenberg und beim Gebet am Grab der Mutter Gründerin, dankbar für das freundliche Miteinander bei den Mahlzeiten oder bei einem Spaziergang im Klostergarten.
Dank bringen wir auch Frau Pfarrerin Ulrike Fourestier entgegen für den sehr lebendigen Vortrag über die Arbeit mit taubblinden Menschen, die im „Storchennest“ in Radeberg geleistet wird. Die Referentin zeigte die Entwicklung der Betreuung taubblinder Menschen in Deutschland auf, die von ihrer Vorgängerin, Frau Pfarrerin Ruth Zacharias, angestoßen und ausgebaut wurde. So werde in Radeberg ein Haus angeboten, in dem taubblinde Menschen und ihre Begleitpersonen Urlaub machen können und seelsorglich betreut werden. Darüber hinaus gibt es ein Haus, in dem Taubblinde selbstständig wohnen können. Das „Schmuckstück“ des Anwesens ist der deutschlandweit einmalige botanische Blindengarten, in dem unzählige Duftpflanzen die Besucher zum Fühlen und Riechen einladen.
Im Anschluss an den Vortrag durften wir an den weiß gedeckten Tafeln Platz nehmen, die mit lachsfarbenen Tulpen und zierlichen Wiesenblumen geschmückt waren. Bei Kartoffelsuppe oder Linseneintopf mit Würstchen konnten wir uns stärken.
Neben der spannenden und bewegenden Thematik des Vormittags nahm sich die Hauptversammlung verständlicherweise eher trocken aus. Der Bericht des Vorsitzenden, Herrn Dr. Hertzsch, zeigte die Aktivitäten des Vorstands auf. Der Schatzmeister, Herr Bauer, legte die finanziellen und juristischen Angelegenheiten dar. Als Rechnungsprüfer bestätigte Herr van Brederode – auch im Namen von Frau Seewald – die Korrektheit der Kontoführung. Der Vorstand wurde entlastet.
Da alle bisherigen Vorstandsmitglieder bereit waren, wieder zu kandidieren, wurden sie in geheimer Wahl bestätigt. So gehören Herr Dr. Hertzsch, Herr Cording, Herr Bauer, Frau Hille und Herr Lischka (Beisitzer) erneut dem Vorstand an.
„Farbtupfer“ der Hauptversammlung war die Gratulation zum 70. Geburtstag von Dr. Hertzsch, die Herr Cording im Namen des Freundeskreises darbrachte. Dank ging auch an Sr. Brigitte, die die Leitung des Hauses in Goppeln weiterhin innehaben wird, allerdings teilweise von Sießen aus.
Kaffee und Kuchen waren im Anschluss an die Hauptversammlung sehr willkommen. Die Gespräche untereinander und mit den Schwestern kamen rasch in Gang. Die feierliche Vesper führte uns noch einmal in der wunderbar geschmückten Kapelle zusammen. Bei Schnittchen und einem Glas Wein durfte der Tag ausklingen.
Neben dem Gefühl der Dankbarkeit lag ein Schimmer von Wehmut, aber auch von Tapferkeit, über der Versammlung. Das hohe Alter einiger Schwestern und vieler Mitglieder lässt sich nicht leugnen. Dazu kam die schmerzliche Erinnerung an den 10. Todestag von Mutter Theresia. Aber wir gehen auf das Pfingstfest zu und erwarten den Tröstergeist, der uns stärkt und hilft.
Eva Nees