Bericht vom Jahrestreffen des Freundeskreises der Nazarethschwestern (3.- 4.5.2019)
„Suche Frieden und jage ihm nach“ (Ps 34,15)
Dankbar blicken wir wieder auf ein sehr gelungenes Jahrestreffen zurück. Schon am Freitag Abend begrüßten Schwester Daniela und Herr Dr. Hertzsch die Gäste. Am Samstag bemühten wir uns tapfer, uns über den Regen zu freuen, den das Land ja brauchte. Am Grab der Mutter Gründerin waren wir gut beschirmt. Den Festgottesdienst feierte Herr Pfarrer Dr. Dittrich mit uns, assistiert von Herrn Pfr. Palmer, Herrn Pfr. Neumann und Herrn Pfr. Bock. In der Predigt übertrug Dr. Dittrich die Situation der Jünger beim Sturm auf dem See auf die heutige Lage der Kirche. Wie damals die Jünger würden wir am liebsten den Herrn „aufwecken“. Doch niemand könne sagen, wie die Kirche in 10 Jahren aussehe, aber wenn wir auf dem Weg Jesu blieben und sein „Für…“ leben, seien wir dem Willen Gottes auf der Spur, wie es uns ja auch Mutter Gründerin vorgestellt hat. Das „Für…“ müsse in allen unseren Lebensbereichen spürbar sein.
Der Festvortrag von Frau Pfarrerin Ulrike Birkner-Kettenacker nahm uns mit in die Versöhnungsarbeit, die zwischen Coventry und Dresden aufgebaut wurde. Schon als Kind war sie davon fasziniert. Als junge Frau konnte sie ein Studienjahr in England verbringen. Immer blieb sie dem Versöhnungsgedanken, der von Coventry ausstrahle, tief verbunden. Viele Ereignisse in ihrem Leben empfand sie als Wunder und Weichenstellungen. Dinge wurden wahr, die unter DDR-Bedingungen eigentlich nicht möglich waren.
Frau Birkner-Kettenacker stellte uns die Nagelkreuzkirchen im Bereich Dresden vor, wie etwa die Frauenkirche oder „Maria am Wasser“ in Hosterwitz, denn am Nagelkreuz von Coventry wurde der Versöhnungsgedanke symbolisch festgemacht.
Die Referentin war der Überzeugung, dass Versöhnung nicht nur in der Vergangenheit angesiedelt werden dürfe, sondern angesichts der Kriege und Christenverfolgungen hoch aktuell sei. Verzeihung und Versöhnung erwachse nur aus Begegnungen zwischen Menschen, die dafür offen sind. „Vater vergib“ – diese Worte aus der Ruine der Kathedrale von Coventry gelten für alle, nicht nur für die Übeltäter.
Nach dem lebhaften und mitreißenden Vortrag, dem sich das Mittagsgebet anschloss, durften wir uns bei Kartoffel- bzw. Linsensuppe stärken. Für 14 Uhr war die Mitgliederversammlung angesetzt. Der Vorsitzende, Herr Dr. Hertzsch, begrüßte acht neue Mitglieder und gedachte der Verstorbenen des Freundeskreises. Wichtige Ereignisse des letzten Jahres wurden ins Gedächtnis gerufen, wie z. B. Professfeiern oder die Übergabe des Altenheimes an die Caritas. Eine besondere Herausforderung für den Vorstand und ein Vorbereitungsteam seien die Organisation und die Durchführung des 90jährigen Jubiläums der Nazarethschwestern gewesen.
Der Schatzmeister, Herr Bauer, erläuterte die Kontobewegungen. Das Kloster war mit einem Zuschuss für ein Vordach und das Geländer am neuen barrierefreien Zugang zum Mutterhaus bedacht worden. Die Berichte der Vorstandsmitglieder fanden Zustimmung; der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Nach der willkommenen Kaffeepause leuchtete das Jubiläum in einer Präsentation aus Fotos und festlicher Musik noch einmal auf.
Der Spaziergang durch den Klostergarten musste leider ausfallen. Aber im Saal bahnten sich neue Gruppierungen und Gespräche an. Das Vespergebet vereinigte uns wieder in der Kapelle. Tief beeindruckend war eine Meditation zur Hochzeit von Kana, die Sr. Cäcilia vorbereitet hatte.
Das köstliche Abendessen „erdete“ uns wieder. Mit einem fröhlichen Liedersingen unter der fachmännischen Leitung von Herrn und Frau Herbig klang der Abend aus. Wir danken den Nazarethschwestern für ihre Gastfreundschaft, für die guten Begegnungen und für die freundlichen, unauffälligen Dienstleistungen zwischen den Mahlzeiten und mit erneuerter Dankbarkeit für ihr Wohlwollen und Gebet.
Eva Nees
Fotos vom Freundeskreistreffen der Nazarethschwestern