90jähriges Bestehen unserer Ordensgemeinschaft
Am Herz-Jesu-Fest, dem 08. Juni 2018 feierten wir unser 90jähriges Ordensbestehen zunächst im kleinen Kreis der Klostergemeinschaft. Bei einem feierlichen Gottesdienst mit unserem Hausgeistlichen, Herrn Pfarrer Palmer, gedachten wir in unserer Klosterkirche der Gründung der Gemeinschaft. In seiner Predigt sagte er: „Wir müssen auf den Berg steigen, uns von Ihm verwandeln lassen und Licht für die Welt sein“. Voller Dankbarkeit schauten wir an diesem Tag auf das Leben und Wirken der Schwestern zurück.
Unsere Gründerin, Mutter M. Augustina, wurde am 8. Mai 1945 an der Klosterpforte in Goppeln durch mehrere Kugeln eines russischen Soldaten, welcher in das Kloster eindringen wollte, erschossen. Durch die Kriegswirren konnte sie nicht in Dresden bestattet werden, so erhielt sie ihr Grab in unserem Klostergarten. Hier versammelten wir uns nach der Heiligen Messe zum Gedenken und Gebet. Den ganzen Tag über war Jesus im Allerheiligsten Sakrament zur Anbetung ausgesetzt und wir dankten IHM für SEINE Nähe in diesen 90 Jahren unseres Bestehens.
Im Jahr 1923 kam umsere Gründerin Mutter M. Augustina aus Koblenz nach Dresden. Mit Zustimmung des Bischofs Dr. Christian Schreiber gründete sie unsere Ordensgemeinschaft, die nach erhaltener Vollmacht von der Religiosen-Kongregation zu Rom vor 90 Jahren, am Herz-Jesu-Fest, dem 15. Juni 1928, von Bischof Schreiber als religiöse Schwestern-Kongregation unter dem Namen Nazarethschwestern errichtet wurde. Sie blieb in der Zeit des zweiten Weltkrieges, der Nachkriegszeit, in der Zeit der Diktatur des Kommunismus in der DDR und bis heute treu in ihrem Dienst für die Menschen. Die Schwestern arbeiteten in den Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen in der Familienpflege, Seelsorge, Krankenpflege, in Kindergärten, Pfarrhaushalten, sowie im Kinderheim und Altenheim in Goppeln. Ihr Einsatz für Kinder, Jugendliche, Alte und Kranke und in verschiedenen katholischen Gemeinden Mitteldeutschlands hat viele Menschen bis heute geprägt.
Aus Altersgründen ist die Wirkungsmöglichkeit der Schwestern zum gegenwärtigen Zeitpunkt eingeschränkt. Unsere Hauptaufgabe besteht immer noch darin, durch unsere tägliche Heilige Messe und dem Chorgebet die Sorgen und Nöte der Menschen im Gebet stellvertretend vor Gott zu bringen. Des Weiteren kommen immer wieder Menschen mit ihren Problemen zu uns und bitten um ein Gespräch. Drei unserer Mitschwestern sind in der Altenheim- und Krankenhausseelsorge tätig.
„ Das Fundament unseres Glückes liegt im Verzicht auf unseren eigenen Willen
– in der gänzlichen Hingabe an den Göttlichen.“
Mutter Maria Augustina