Heiliges Jahr der Barmherzigkeit: Schwestern der Krankenstation fahren in die Kathedrale

„Wenn wir die Heilige Pforte durchschreiten, lassen wir uns umarmen von der Barmherzigkeit Gottes“, schreibt Papst Franziskus in der Verkündigungsbulle Misericordiae vultus. Diese Erfahrung der Nähe und Liebe Gottes soll allen Gläubigen im Heiligen Jahr möglich sein und so sind zum ersten Mal nicht nur in Rom Heilige Pforten geöffnet, sondern überall auf der Welt – auch in der Dresdner Hofkirche.

Ein Heiliges Jahr ist traditionell ein Jahr der Vergebung und Versöhnung, der Buße und Umkehr, in dem Gläubige einen vollkommenen Ablass ihrer Sündenschuld gewinnen können. In dieser Absicht machten sich an einem Nachmittag Mitte Mai vier Schwestern, die auf der Krankenstation unseres Klosters leben, auf den Weg und fuhren in die Kathedrale. Begleitet wurden sie von drei  Mitschwestern und zwei Pflegerinnen. Allen war bewusst, dass diese Unternehmung ein echter Pilgergang werden und der ein oder anderen einiges an Kraft abverlangen würde. Aber die Freude, sich der Barmherzigkeit des Vaters anvertrauen zu dürfen, setzte bei den Schwestern ungeahnte Energien frei.

Nach dem Durchschreiten der Heiligen Pforte versammelte sich die kleine Gruppe etwas abseits vom Besucherstrom zum gemeinsamen Gebet und einem Moment der Stille und Besinnung. Anschließend gab es noch die Gelegenheit, einen Rundgang zu machen und die Größe und Schönheit der Hofkirche zu bestaunen. Für das leibliche Wohl sorgte der mitgebrachte Proviant und gut gestärkt nahmen später alle an der feierlichen Anbetungsstunde teil. Abgerundet wurde diese besondere Fahrt mit dem Besuch der Heiligen Messe. Müde, aber unsagbar glücklich ging es dann am Abend zurück nach Goppeln.

Die Erlebnisse in der Kathedrale waren noch lange Gesprächsthema auf der Krankenstation. Und wenn auch nicht alle, die dort leben, mitfahren konnten: In den Herzen und Gebeten ihrer Schwestern waren sie dabei.