23.08.2023: 100 Jahre Ankunft der Mutter Gründerin in Dresden

Der Geist von Mutter Augustina weilte unter uns

Festveranstaltung am 23. August 2023 zur Erinnerung an die Ankunft der Ordensgründerin Schwester Maria Augustina Schumacher vor 100 Jahren in Dresden

Drei Tage benötigte Schwester Augustina, die Gründerin der Kongregation der Nazarethschwestern vom heiligen Franziskus, im Jahr 1923, um von Köln-Bendorf nach Dresden zu gelangen. Heute benötigt man mit dem Flugzeug 1 Stunde für diese Entfernung!

Den Anstoß für ihre Reise in das neu gegründete Diaspora-Bistum Meißen gab der Kolpingvater Englert, unterstützt vom damaligen Bischof Schreiber. Schwester Augustina folgte damit dem Ruf des HERRN, um den Menschen in Sachsen Glauben, Liebe und aktive Hilfe zu bringen. Mit diesem inneren Auftrag und viel Mut und Gottvertrauen im Gepäck erreichte sie am 23. August 1923 erstmalig Dresden.

Das 100-jährige Jubiläum dieser denkwürdigen Ankunft in Dresden wurde von den Nazarethschwestern in Goppeln gebührend gefeiert. Wer von den Gästen kurz vor dem Festgottesdienst, den Bischof em. Joachim Reinelt zelebrierte, das Kloster erreichte, bekam noch etwas von dem emsigen Treiben der Schwestern zur Vorbereitung des großen Tages mit.

Vor Beginn des Festgottesdienstes unterstrich der Bürgermeister von Bannewitz, Heiko Wersig, in seinem kurzen Grußwort die Bedeutung des Ordens und des Klosters im sozialen und gesell-schaftlichen Leben der Ortschaft Goppeln. Bischof Reinelt ging in seiner Predigt auf den Weg von Schwester Augustina und die Entwicklung der Kongregation ein. Nicht immer war es leicht, für die Menschen da zu sein. So beschrieb er Situationen aus der Zeit des Naziregimes und schließlich auch den tragischen Tod von Mutter Gründerin am letzten Kriegstag, dem 08. Mai 1945, die ihre Schwestern vor der Gewalt betrunkener Soldaten schützen wollte.

Der Vorsitzende des Freundeskreises der Nazarethschwestern, Dr. Arnold Hertzsch, würdigte in seinem Grußwort die aufopferungsvolle Arbeit der Ordensgründerin Schwester Augustina und bedankte sich, dass der Freundeskreis die Arbeit der Nazarethschwestern begleiten darf.

Nach dem Jubiläumsgottesdienst zog die Festgemeinde zu einer kleinen Gedenkfeier an der Sterbestelle im heutigen Refektor der Schwestern weiter. Danach luden die Schwestern die Gäste zu einem Sektempfang und einem fröhlichen Beisammensein im Innenhof ein.

Am Nachmittag waren besonders „die Nachbarn“ des Klosters eingeladen: die Bewohner/ -innen des Altenheimes St. Clara und die der Seniorenwohnanlage St. Franziskus. Gegen 16 Uhr ertönte nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken im etwas kühleren Refektor der Schwestern dann ein fröhlicher Chor aus etwa 60 munteren Kehlen im Schatten des Innenhofes. Schwester Monika leitete das offene Singen von gemütvollen Volksliedern mit Unterstützung von Pfarrer Franz Scharfenberg, der den Gesang mit der Gitarre begleitete.

Die feierliche Vesper um 16.30 Uhr, an der auch die Ortsvorsteherin von Goppeln, Frau Elke Schleife, und ihr Stellvertreter teilnahmen, wurde nach einer Vorlage gebetet und gesungen, in der Originalzitate von Mutter Augustina verarbeitet sind. Danach zogen die Gäste mit den Schwestern in einer feierlichen Prozession mit Kerzen und Blumen zum Grab der Ordensgründerin Mutter Augustina. Dort wurden Kerzen und Blumen abgestellt, ein Lieblingslied der Gründerin gemeinsam gesungen und ein Gebet von Pfarrer Scharfenberg gesprochen. Noch am Grab verabschiedete Sr. Brigitte alle mit einem herzlichen Dank für die Teilnahme.

Es war ein sehr würdig gefeierter Festtag im Gedenken an den „Senfkornbeginn“ der Nazarethschwestern vom hl. Franziskus vor 100 Jahren. Dankbar zeigten sich die Gäste für die großartige Vorbereitung dieses Jahrestages durch die Schwestern.

Bericht von Herrn Dr. Arnold Hertzsch, Vorsitzender des Freundeskreises

Fotos von den Feierlichkeiten