13.02.2022: Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt auf dem Neuen Katholischen Friedhof

Gedenkstunde an den Gräbern der Nazarethschwestern

Am 13. Februar 2022 fand auf dem Katholischen Friedhof die jährliche Gedenkfeier für die Opfer von Krieg und Gewalt statt, die von der Konrad-Adenauer Stiftung organisiert wird. Von Seiten der Stadt Dresden nahm der Bildungs-Bürgermeister, Herr Donhauser, teil.

In diesem Jahr wurde in besonderer Weise unserer Gründerin, Mutter Augustina Schumacher, gedacht, die sich am 8. Mai 1945 schützend vor ihre Schwestern und die im Kloster weilenden Menschen gestellt hat und dabei von einem russischen Soldaten erschossen wurde. Eine kurze Zusammenfassung ihres Lebens mit Originalzitaten aus dem Buch „Wille Gottes über alles! Ein Lebensbild von Sr. M. Augustina“ von Frau Prof. Hanna-Barbara Gerl Falkovitz würdigten sie als eine aufrechte christliche Zeitzeugin in einer gewaltvollen Zeit. Ihr Lebensschicksal steht stellvertretend für zahlreiche Opfer von blindem Hass und sinnloser Gewalt. Eine biblische Auslegung, Gebet und Segen durch Dompfarrer Norbert Büchner rundeten das Gedenken ab.

Bei der Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945 sind aus unserer Gemeinschaft sechs Schwestern ums Leben gekommen: Schwester M. Wendelina, Schwester M. Sophia, Schwester M. Chrystophora, Schwester M. Valentina, Schwester M. Ignatia und Schwester M. Nikola. Die beiden letzteren Schwestern konnten unter den Trümmerbergen leider nicht geborgen werden. Die anderen vier Schwestern wurden auf dem Katholischen Friedhof beigesetzt. Ihrer wurde ebenso namentlich gedacht wie den sechs polnischen Märtyrern, die am Münchner Platz hingerichtet worden sind; desweiteren würdigte man die 12 Mitglieder der Widerstandsgruppe „Schwarze Legion“ und auch Pater Franz Bänsch OMI, der über 1000 zum Tode Verurteilte auf dem Weg zur Hinrichtung Beistand spendete. An ihren Gräbern und Gedenkstätten wurden weiße Rosen niedergelegt.

Es war für uns eine sehr berührende und bewegende Feier, in der das unsagbare Leid so vieler Menschen uns vor Augen gestellt worden ist. Mögen wir alle unsere Kräfte dafür einsetzen, dass es nie wieder zu soviel Gewalt und Unheil kommt!

Fotos von der Gedenkstunde